Wer wir sind
Ein Blick auf die RNR - interessiert?
Die RNR stellt sich vor
Am Rande von Weinstadt, idyllisch gelegen zwischen den Weinbergen, befindet sichh die Reinhold-Nägele-Realschule (RNR) östlich von Stuttgart. Die RNR ist Bestandteil des Bildungszentrums Weinstadt, die benachbarten Schulen sind das Remstal-Gymnasium, die Erich-Kästner-Gemeinschaftsschule und die Vollmarschule, Förderschule für Lernbehinderte.
Als Realschule sind wir eine leistungsorientierte Schule, deren vorrangiges Ziel es ist, die Schülerinnen und Schüler zum Realschulabschluss zu führen. Weniger leistungsstarke Schülerinnen und Schüler können jedoch auch den Hauptschulabschluss am Ende von Klasse 9 absolvieren. Die Realschule bereitet auf einen gelingenden Übergang in die Berufswelt bzw. auf das Berufliche Gymnasium vor. Sie ermöglicht ihren Schülerinnen und Schülern sowohl den Weg in die duale Ausbildung als auch zu höheren Bildungsabschlüssen.
Schau mal rein - virtuell durch die RNR
Sie suchen den richtigen Ansprechpartner für ihr Anliegen?
In der RNR ist einiges los. Neben ca. 500 Schüler*innen, 40 Kolleg*innen und der Schulleitung gibt es noch jede Menge Personen, die Tag für Tag dazu beitragen, dass Schulalltag gelingen kann.
Unsere Schulleitung
Teamarbeit wird bei uns großgeschrieben - und das beginnt bereits bei der Schulleitung selbst. Unsere Schulleiterin Stefanie Böhringer und unsere Konrektorin Jutta Schiefer behalten im Hintergrund alle wichtigen Angelegenheiten in und um unsere Schule im Auge und agieren im Vordergrund als Ansprechpartnerinnen für (fast) alles, was im Laufe des Schulalltags noch auf den Tisch kommt.
Sie erreichen unere Schulleitung per Email unter:
poststelle@rnr-weinstadt.schule.bwl.de
oder Sie nutzen unser Kontaktformular
Unser Kollegium
Eine offene und vertrauensvolle Atmosphäre zwischen Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrerinnen und Lehrern ist eine zentrale Voraussetzung für ein gelingendes Schulleben. Wir wollen alle gemeinsam dazu beitragen, dass diese Zusammenarbeit gelingt. Dazu gehört für uns auch eine unkomplizierte Kommunikation, sollte der Bedarf bestehen.
Lernen Sie hier unser Kollegium kennen: Liste der Lehrerkürzel 2022/2023
Generell gilt: Sie erreichen Lehrerinnen und Lehrer unter folgender Email-Adresse:
nachname@rnr-wn.de oder lehrerkürzel@rnr-wn.de
Sie haben auch die Möglichkeit uns Ihren Gesprächswunsch über die orangenen Mitteilungsseiten im Schultimer Ihres Kindes mitzuteilen.
Kontaktieren Sie uns - wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen. Sprechstunden finden nach Vereinbarung statt.
Unser Hausmeisterteam
Was wäre eine Schule ohne ein funktionierendes Hausmeisterteam? Richtig - aufgeschmissen! Hier können Sie unser freundliches und kompetentes Hausmeisterteam kennenlernen:
Herr Kalkoff, Herr Schwegler, Herr Figelski, Herr Thomas, Herr Römmele und Herr Starrost.
Unsere Schulpartnerschaft
Die RNR ist offiziell eine Schulpartnerschule des TVB Stuttgart. Damit haben die Schüler*innen der RNR die Möglichkeit an vergünstigte Tickets für die Heimspiele zu kommen und den TVB live zu erleben. Außerdem wird es Trainingseinheiten mit den Profis des TVB in der Schule geben.
Unsere Berufsberatung
Unsere Berufsberaterin der der Bundesagentur für Arbeit unterstützt bei allen Fragen rund um das Thema "Schule fertig - und dann?"
Einfach in die Sprechstunde kommen oder einen Termin vereinbaren: Katrin.Becker4@arbeitsagentur.de
Unsere Schulsozialarbeit
Die Schulsozialarbeit ist ein Beratungsangebot für alle Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie für das Lehrerkollegium. Unser Schulsozialarbeitsteam hilft und unterstützt unsere Schülerinnen und Schüler bei verschiedenen Themen und Fragen, die im täglichen (Schul-)Alltag aufkommen. Egal ob mit Freunden, Lehrkräften oder den Eltern.
Für euch Schülerinnen und Schüler bin ich Ansprechpartner bei euren Problemen und Fragestellungen. Dabei kooperiere ich mit der Schulleitung, den Lehrerinnen und Lehrern und anderen Akteuren der Schule. Ein Gespräch mit mir ist freiwillig und vertraulich.
So könnt ihr Kontakt zu mir aufnehmen:
Per Mail oder Telefon:
- l.ilikca@weinstadt.de oder telefonisch 07151/2782910, Mobil: 0151/17622922
Ansprechpartner für alle Fragen, Sorgen und Nöte von Kindern und Jugendlichen in verschiedensten Lebenslagen ist das Kinder- und Jugendtelefon im Rems-Murr-Kreis.
Fragen, Probleme, Sorgen - Not? Egal was, ruf einfach an!
Seit Dezember 2020 gibt es das „JuFon“ - ein Jugendtelefon des Kreisjugendamts. Damit möchte das Kreisjugendamt gerade in der Pandemie für euch Kinder und Jugendliche ein Angebot machen, damit euch bei Bedarf rasch ein Ansprechpartner zur Verfügung steht.
Unser Sekretariatsteam
Egal ob Busfahrkarte, Schulbescheinigungen, Krankmeldungen oder allgemeine Fragen und Anliegen - unser Sekretariatsteam hilft Ihnen gerne weiter!
Frau Kirr und Frau Kögel sind Ihre Ansprechpartnerinnen im Sekretariat. Sie erreichen das Sekretariatsteam an Schultagen zu diesen Öffnungszeiten:
Montag: 07:30 Uhr – 12:30 Uhr
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag: 07:30 Uhr – 16:30 Uhr
Freitag: 07:30 Uhr – 12:30 Uhr
Per E-Mail:
- poststelle@rnr-weinstadt.schule.bwl.de
Per Telefon:
- 07151 36906-0
Fax:
- 07151 36906-25
Unsere SMV
Unsere SMV ist ein Bindeglied im Schulleben, das Schüler, Lehrer und Eltern zusammenhält. Sie vermittelt in Problemfällen und setzt sich für die Interessen der Schüler ein. Die SMV macht Schulveranstaltungen möglich und damit den Schulalltag für alle attraktiver.
Neben regelmäßigen Treffen unserer Schülersprecher und der Schulleitung gibt es jedes Jahr eine ganze Reihe toller Projekte:
- Skiausfahrt
- Schuldisco
- Sporttag
- Kanuausfahrt
- Mottotage
- Valentinsaktion
und noch vieles mehr! Hier geht`s zu unseren aktuellen Aktionen.
Unser Elternbeirat
Unser Elternbeirat ist bekanntermaßen die Vertretung der Eltern der Schülerschaft der RNR, also die gewählten Elternvertreterinnen und -vertreter der einzelnen Klassen.
Der Elternbeirat bündelt die Vorstellungen, Wünsche und Bedürfnisse der Eltern und leitet diese an die Schulleitung weiter. Durch den Elternbeirat bekommt die Elternschaft Gelegenheit zur Information und Aussprache, kann Wünsche, Anregungen und Vorschläge der Eltern beraten und der Schule unterbreiten. Der Elternbeirat wird auch gehört, bevor die Schulleitung Maßnahmen trifft, die für das Schulleben von allgemeiner Bedeutung sind.
Innerhalb der einzelnen Klasse lädt der Elternbeirat in jedem Schulhalbjahr zur Klassenpflegschaft ein und leitet diese Elternabende auch.
Darüber hinaus organisiert und unterstützt der Elternbeirat bei Schulfesten, Aktionen und besonderen Events. Auch ein finanzieller Beitrag für notwendige Anschaffungen, Arbeitsgemeinschaften und Schullandheimaufenthalten ist durch den Elternbeirat möglich.
Vielleicht haben Sie ja Interesse, mehr über die Arbeit des Elternbeirats zu erfahren? Oder Sie sind an einer Mitarbeit im Elternbeirat interessiert? Dann nehmen Sie Kontakt zu zu unserem Elternbeirat auf.
Umfassende Informationen zu den Rechten und Aufgaben von Elternvertretern, sowie weitere nützliche Informationen finden Sie in folgendem Dokument:
„Elterninfo – für gewählte Elternvertreterinnen und Elternvertreter“.
Unser Förderverein
Schulische Arbeit braucht Unterstützer! Wir freuen uns sehr, in unserem Förderverein einen verlässlichen Partner an unserer Seite zu haben.
Der Förderverein der RNR ist dabei:
- Teilnahme am Weihnachtsmarkt
- Mitorganisation der Fahrradbörse
- Finanzielle und ideelle Unterstützung unserer Schulzeitung S`Nägele
- Bezuschussung des Schüleraustausches mit Jektaterinburg in Russland
- Zuschuss zur Finanzierung der Schuljahresplaner
- aktive Mitwirkung an Schulfesten
- Bezuschussung für Fortbildungen und Tagungen für Lehrer und Schüler
- Preisvergabe an Abschlussschüler für besondere Leistungen im musisch-ästhetischen Bereich.
- Kontaktpflege zu Thomas F. Naegele, Sohn des Namensgebers unserer Schule und Herausgabe der traditionellen Jahreskarte.
und noch vieles mehr!
Werden auch Sie aktives oder passives Mitglied des Fördervereins der RNR und unterstützen Sie die Arbeit und das Schulleben.
Sie sind herzlich willkommen!
Unsere Kooperationspartner
Unsere schulischen Kooperationspartner unterstützen uns in unserer Arbeit und bieten unseren Schüler*innen vielfältige Möglichkeiten und Impulse beim Übergang von Schule zum Beruf.
Ein Blick zurück: Die Geschichte der RNR
"Der sich seine Freiheit malend zu erkämpfen verstand..."
Reinhold Nägele, der Namensgeber unserer Schule, war Maler und Grafiker. Er wurde am 17. August 1884 in Murrhardt geboren und starb am 30. April 1972 in Stuttgart.
Reinhold Nägele zählt zu den herausragenden Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jh. im deutschen Südwesten. Seine meist kleinformatigen Orts- und Landschaftsansichten, surreal-fantastischen Bilder und seine Darstellungen zeitgeschichtlicher Ereignisse zeichnen sich aus durch eine große Detailtreue, oft mit einem skurril-humoristischen Anstrich. Sein künstlerisches Schaffen lässt sich keiner Schule zuordnen, sondern vereint verschiedene Stile: Jugendstil, Impressionismus, Surrealismus, Neue Sachlichkeit.
Reinhold Nägele wird zum Namensgeber
Rudolf Berkenhoff, der erste Rektor unserer Schule, suchte nach einem Namen für die 1971 gegründete Realschule. Ein „Künstler und Zeitzeuge“ sollte es sein. Sein Vorschlag setzte sich durch und seit 1976 trägt unsere Schule den Namen Reinhold-Nägele-Realschule. 1985 erhielt die RNR einen Bronzekopf von Reinhold Nägele, modelliert von Jakob Wilhelm Fehrle, einem Bildhauer aus Schwäbisch Gmünd und Freund Reinhold Nägeles.
Bedeutung für unsere Schule
Reinhold Nägele war nach dem 2.Weltkrieg immer wieder in die “alte Heimat“ zurückgekehrt, nicht rückwärts gewandt, um Ehemaliges zu verherrlichen, sondern kritisch beobachtend und stets eingedenk eigener „Wurzeln“ Neues und Fremdes zu tolerieren.
Sein Sohn Thomas F. Naegele, ebenfalls Maler und Graphiker, der hochbetagt in New York lebt, ist der Schule noch immer sehr verbunden und gestaltete bis 2018 die beliebten Jahrgangskarten.
Vergangenheit und Zukunft als Ganzes zu sehen, der Heimat gewiss zu sein und Weltoffenheit zu pflegen, bewusst gemachte eigene Geschichte als Seismograph zu nutzen, um gegenwärtige und zukünftige Entwicklungen auszuloten, diese Fähigkeiten der beiden Künstler, des Vaters wie des Sohns, sollen auch Richtschnur sein für alle am Schulleben der Reinhold-Nägele-Realschule Beteiligten.
Noch mehr Infos zu Reinhold Nägele bekommst du hier.
"Ich bin dankbar für den gemeinsamen Weg seit 1975. Thomas F. Naegele - der unermüdlich schaffende Künstler, der begeisternde Lehrer, der wache, aufweckende Zeitzeuge! Er ist Botschafter des Friedens und der Versöhnung sowie ein verehrungswürdiger Gestalter eines gelingenden Miteinanders"
Rudolf Berkenhoff - ehemaliger Schulleiter der RNR
Thomas F. Naegele
Thomas F. Naegele (* 11. Oktober 1924 in Stuttgart) ist ein amerikanischer Künstler und Kunsterzieher mit schwäbischen Wurzeln, der hochbetagt in New York lebt. Sein Vater war der Maler und Grafiker Reinhold Nägele.
Stil und Schaffen
Farbenfroh, phantasievoll, graphisch genau und detailreich sind die Werke des Grafikers und Künstlers Thomas F. Naegele. Sein Stil pendelt zwischen Impressionismus und Realismus mit einem Hauch von hintergründigem Humor. Regionen seiner Kindheit sind oft Motive seines Schaffens, idyllische Bilder, aber auch Zeitzeugnisse über die Entwicklung einer Stadt oder die persönliche Verarbeitung schicksalhafter Ereignisse.
All das zeigt sich auch in den Jahreskarten, die er von 1984 – 2018 für unsere Schule gestaltete. Anfangs wurde die Weltkarte als Motiv künstlerisch umgesetzt. Nach und nach verschob sich der Schwerpunkt zu zeitgeschichtlichen Themen (z. B. Fall der Berliner Mauer) oder örtlichen und schulischen Begebenheiten. Immer erweist sich der Künstler gut informiert über das politische und gesellschaftliche Geschehen diesseits und jenseits des Atlantiks und illustriert es mit seinem klugen, humorvollen Scharfblick.
Leben und Werk
Schwäbische Kindheit
Sein Vater, der Künstler Reinhold Nägele, stammte aus Murrhardt (1884 – 1972) und seine Mutter Alice Nägele (1890 – 1961), geborene Nördlinger, war Ärztin für Hautkrankheiten, die ihre Praxis in Stuttgart hatte. Dort wuchs Thomas Ferdinand Nägele mit zwei Brüdern Caspar David (1923 – 1966) und Philipp Otto (1928 – 2011) auf. 1931 besuchte er die Falkert Versuchsschule und ab 1935 das Dillmann-Realgymnasium. Die Ferien verbrachte die Familie gerne im Sommerhäusle in Murrhardt.
Thomas wuchs in guten und wohlgeordneten Verhältnissen auf, bis der Nationalsozialismus um sich griff und die Familie in Existenznöte brachte. Da sich Reinhold Nägele nicht von seiner jüdischen Frau trennen wollte, wurde er 1937 als „jüdisch versippt“ aus der Reichskammer der Bildenden Künste ausgeschlossen und 1938 erfolgte ein Berufs- und Ausstellungsverbot. Seiner Frau wurde schon 1933 die kassenärztliche und 1937 die ärztliche Zulassung entzogen. Auch der Umzug aufs Land ins Häusle nach Murrhardt konnte die Familie nicht vor dem Zugriff der Nationalsozialisten schützen. So wurden Auswanderungspläne geschmiedet.
Emigration
Zunächst wurden ab 1937 nacheinander die Söhne mit Hilfe amerikanischer Verwandter, einer internationalen, interkonfessionellen Hilfsorganisation und weiterer Unterstützer in englischen Gastfamilien und Internaten untergebracht. Thomas landete im April 1938 am Brighton College. In der neuen Umgebung lernte er rasch Englisch und erste kleine Zeichnungen und Aquarelle entstanden. Der Vater hatte sein künstlerisches Talent früh gefördert.
Ende August 1939 flüchteten die Eltern mit wenigen Habseligkeiten in letzter Minute über Paris nach London. Schließlich gelangte die Familie im September 1940 mit Unterstützung amerikanischer Verwandter von Alice Nägele über Kanada nach New York und siedelte sich in Manhattan an.
Das amerikanische Visum für Helene Nördlinger, Thomas‘ Großmutter mütterlicherseits, kam zu spät für sie. 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert und später (auf einem weiteren Transport) ermordet. Ein Stolperstein des Kölner Künstlers Gunter Demnig in der Hölderlinstraße 7 in Stuttgart erinnert an sie.
Zweiter Weltkrieg
Zunächst schlug sich Thomas mit Gelegenheitsarbeiten durch. Bald wurde sein Talent erkannt und er besuchte die High School of Industrial Art, um sich zum Grafikdesigner auszubilden. Er startete dann mit 18 Jahren seine künstlerische Karriere als Grafiker bei den angesehenen Zeitschriften House & Garden und Vogue. Aus Nägele wurde Naegele.
Ab 1943 musste er, noch nicht einmal eingebürgert, Militärdienst leisten. Er landete zunächst bei einer Sanitätseinheit. Nach seiner Einbürgerung 1944 war er Dolmetscher und Übersetzer in einem Lager für kriegsgefangene deutsche Unteroffiziere in Nebraska, eine Zeit, die sowohl sein späteres künstlerisches Schaffen sehr stark geprägt hat als auch seine Haltung gegenüber seinen früheren Landsleuten, die er nie pauschal verurteilte, sondern ihnen versöhnlich begegnete. Liebet eure Feinde - das Gebot aus der Bergpredigt war ihm wichtig - und es fand Eingang in eine Bilderserie, die diese Zeit dokumentiert.
Grafiker – Künstler - Pädagoge
Nach der Entlassung aus der Armee 1946 arbeitete er wieder als Grafiker. Zunächst fand er eine Stelle beim Fernsehen (CBS) und später in der Werbebranche. Nachdem er zwölf Jahre bei der damals weltgrößten Agentur J.W. Thompson als TV art director tätig gewesen war, u. a. gestaltete er sechs innovative US-Briefmarken, wechselte er 1966 in den Lehrberuf und wurde Dozent für Gebrauchsgrafik am Pratt Institute und der High School of Art and Design. Er unterrichtete Zeichnen, Animation und Kunstgeschichte und erwarb sich hohes Ansehen. Zusätzlich arbeitete er in einer Werbeagentur um seine inzwischen sechsköpfige Familie zu ernähren. 1990 wurde er, ein Jahr vor seinem Ruhestand, für seine Arbeit als „Kunsterzieher des Jahres der Stadt New York“ ausgezeichnet. Seit 1960 waren seine Werke auch in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen auf beiden Seiten des Atlantiks vertreten. Der Verlag American Artists Group veröffentlichte über 150 seiner Weihnachtsmotive.
Familie
Thomas F. Naegele heiratete 1953 die aus England in die USA emigrierte Rosemary Hurst (*1925 in Ascot, England - + New York 2012). 1955 und 1956 kamen die Söhne Jolyon und Amyas zur Welt, gefolgt von Tochter Cushla 1958 und Sohn Tobias 1962. Auch Rosemary Naegele arbeitete als Künstlerin. Sie begann zunächst als „Sonntagsmalerin“, besuchte die Kunstschule und entwickelte sich zur eigenständigen Künstlerin mit einer langen Liste von Verkäufen und Ausstellungen. Tochter Cushla schlug ebenso eine künstlerische Laufbahn ein und widmete sich der Malerei.
Die Ferien verbrachte die Familie in einem Steinhäusle in Connecticut, ein Pendant zum erwähnten Häusle in Murrhardt. Dieses Haus fungierte auch als Landatelier, wo Thomas Naegele ungestört malen und schwäbisch kochen konnte.
Verbindungen mit der alten Heimat
Thomas F. Naegele zog es immer wieder in die alte Heimat. Neben jährlichen Besuchen beim wieder in Murrhardt lebenden Vater kamen im Rahmen der Namensgebung 1976 Kontakte mit der Reinhold-Nägele-Realschule zustande.
Es folgten die Mitarbeit an der Reinhold Nägele Monografie von 1982 – 84, die Schaffung eines Platzmals auf dem Ferdinand-Nägele-Platz in Murrhardt, gewidmet dem Ur-Großvater (Abgeordneter der Nationalversammlung in der Paulskirche) sowie diverse Ausstellungen (z.B. 1993-94 Wiederaufnahme der Erlebnisse von 1943-1946 als geschlossener Zyklus, 1995 Schlossplatz-Zyklus, zuletzt 2018 in Murrhardt, im Rahmen seines 94. Geburtstages).
Zudem erschienen auch eine Reihe von Publikationen, z.B. „Liebe Deine Feinde/Love Thine Enemies“, Rückblick auf ein denkwürdiges Kapitel der deutsch-amerikanischen Geschichte oder die Illustrationen von Mörike-Gedichten und -Balladen.
Bedeutung für unsere Schule
Der damalige Schulleiter Rudolf Berkenhoff wollte als Namen für die Schule einen Künstler und Zeitzeugen etablieren und schlug Reinhold Naegele vor. Nachdem der Sohn seine Zustimmung erteilt hatte, riss die Verbindung zur Schule und zu Weinstadt nie ab.
Thomas F. Naegele gestaltete die schon erwähnten beliebten Jahreskarten von 1984 bis 2018 und war gern gesehener Gast bei Schulfeiern. Im Rahmen des damaligen US-Austauschs mit einer Highschool in New Hampshire besuchten ihn auch Schülergruppen in New York.
Rudolf Berkenhoff und Thomas F. Naegele verband das Interesse am Erziehungsgeschäft und die Verpflichtung die Namensgebung der Schule im Leitbild sichtbar zu machen und zu leben. Seine persönliche Haltung und seine Werke sind geprägt von Humanität und einem pazifistischen Weltbild, die den Teufelskreis von Hass und Gewalt kreativ, intelligent und humorvoll durchbrechen wollen.
Text von Doris Maag
Quellen:
-Thomas F. Naegele - Grafiker, Pädagoge und Erzähler
Städtische Kunstsammlung, Murrhardt, 2018, einhorn Verlag+Druck GmbH, Schwäbisch Gmünd
-Galerie unterm Turm, Stuttgart, Katalog zur Ausstellung
Naegele - Reinhold, Thomas, Rosemary, Cushla
Drei Generationen hüben und drüben
Redaktion Thomas F. Naegele, Göhring Druck GmbH, Waiblingen Beinstein, 1997
-Thomas Naegele, Reinhold Nägele, Exlibris, Konrad Theiss Verlag GmbH & Co, Stuttgart, 1989
-US Holocaust Memorial Museum, Washington
Oral history interview with Thomas Naegele
Interviewerin: Ina Navazelskis, 18. August 2019
https://collections.ushmm.org/search/catalog/irn708854